Vorbereitung von Schwarzweißbildern für Adobe® InDesign® oder Blurbs PDF-Uploader – Vorgehensweise

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In diesem Artikel wird erläutert, wie Sie Schwarzweißbilder in Adobe® Photoshop® für die Verwendung in Adobe® InDesign® oder Blurbs PDF-Uploader vorbereiten können.

Farbstiche bei Schwarzweißbildern

Die größte Herausforderung beim Druck von Schwarzweißbildern mit Vierfarbdruckmaschinen besteht in der Möglichkeit von Farbstichen. Die meisten Menschen würden kleine Farbabweichungen in einem Farbbild nicht bemerken, bei Schwarzweißbildern sieht das Problem hingegen ganz anders aus.

Ein vollkommen neutrales Bild zu erhalten kann schwierig sein, da es immer zu leichten Farbabweichungen kommen kann. Selbst Hewlett-Packard, Hersteller der Branchenstandards entsprechenden HP Indigo-Druckmaschinen, weist auf einen zulässigen Abweichungsgrad bei Farben im Hinblick auf seine Digitaldruckmaschinen hin.

Eine Methode, um solche Abweichungen auf ein Minimum zu reduzieren, besteht im Entfernen aller Farben aus Ihren Bildern wie nachfolgend beschrieben.

Bevor Sie beginnen

Erstellen Sie immer Duplikate Ihrer Originalbilder, bevor sie mit deren Bearbeitung beginnen. Auf diese Weise bleiben die Originale für andere Verwendungen erhalten.

1. Alle Farben aus einem Bild entfernen

Verwenden der Schwarz-Weiß-Anpassungsfunktion in Photoshop

Eine Methode, um Farbabweichungen in Schwarzweißbildern auf ein Minimum zu reduzieren, besteht im Entfernen aller Farben aus einem Bild. Wir empfehlen, hierfür die Schwarz-Weiß-Anpassungsfunktion in Photoshop zu verwenden (Bild > Korrekturen > Schwarz-Weiß). Während der Anpassung über die Steuerungselemente wird eine Echtzeitvorschau der Änderungen angezeigt, und Sie können steuern, wie Farben in das Schwarzweißbild „übersetzt“ werden.

Diese Funktion ist nur für RGB-Bilder verfügbar. Wenn die Schwarz-Weiß-Anpassungsfunktion ausgegraut ist, liegt dies wahrscheinlich daran, dass Ihr Bild nicht im RGB-Farbraum ist. Das bedeutet, dass Sie vor dessen Konvertierung in den CMYK-Farbraum (siehe Anweisungen ganz unten in diesem Artikel) mit einer RGB-Version des Bildes arbeiten müssen.

Was ist mit den Optionen Sättigung verringern und Graustufen?

Eine weitere Option ist die Verwendung der Funktion zur Verringerung der Sättigung (Korrekturen > Sättigung verringern). Wir raten jedoch davon ab, da es dabei wenig Kontrollmöglichkeiten gibt und Ihre Bilder am Schluß matt oder trüb wirken könnten.

Von der bloßen Umwandlung in ein Graustufenbild ist ebenfalls abzuraten, da auch bei dieser Option keine optimalen Ergebnisse erzielt werden. Verwenden Sie stattdessen die Schwarz-Weiß-Anpassungsfunktion in Photoshop für größtmögliche Kontrolle über die Ergebnisse.

2. Den Kontrast erhöhen

Ein häufig auftretendes Problem beim Umwandeln eines Farbbildes in ein Schwarzweißbild ist der Verlust von Kontrast. Sie können den Kontrast eines Bildes mithilfe des Gradationskurventools erhöhen (Bild > Korrekturen > Gradationskurven). Mittels einer S-förmigen Kurve können Sie die Schatten dunkler machen und die Glanzlichter aufhellen und so für mehr Kontrast sorgen. Sie können „Gradationskurven“ verwenden, um alle Schattenbereiche heller zu machen oder um die Mitteltöne aufzuhellen, falls diese zu dunkel sind. In Adobes Tutorial zum Gradationskurventool finden Sie bei Interesse ausführlichere Informationen.

3. Erwägen Sie, einen Farbton auf Ihr Bild anzuwenden

Durch das Entfernen aller Farben aus einem Bild wird das Risiko von Farbabweichungen verringert. Manch einer möchte hingegen, dass seine Schwarzweißbilder einen leichten warmen (rötlichen) oder kühlen (bläulichen) Stich bzw. einen Sepiaton aufweisen. Diese können in Photoshop anhand der unten aufgeführten Schritte erzielt werden.

Ein weiterer Vorteil des Hinzufügens eines Farb- oder Sepiatons besteht darin, dass es für Druckmaschinen oft leichter ist, einen Farbton als ein vollkommen neutrales Schwarzweiß zu reproduzieren. Durch einen Farbton können Sie ein Bild leicht tönen und gleichzeitig das Risiko von unerwarteten oder unerwünschten Farbabweichungen auf ein Minimum reduzieren. Es gibt mehrere Methoden, um einem Bild einen Farbton hinzuzufügen, z. B. mithilfe von Fotofiltern oder durch die Anpassung der Gradationskurven.

a. Fotofilter verwenden

Gehen Sie zu Bild > Korrekturen > Fotofilter, und wählen Sie dann eine der vordefinierten Optionen aus, oder legen Sie die gewünschte Farbe fest.

b. Gradationskurven anpassen

Sollte die Fotofilterfunktion in Ihrer Photoshop-Version nicht verfügbar sein, können Sie ähnliche Ergebnisse mit dem Gradationskurventool erzielen.

  • Wählen Sie im Gradationskurvenfenster aus dem Dropdownmenü Rot, Grün oder Blau aus (je nachdem, welchen Ton Sie wünschen).
  • Klicken Sie auf den Mittelpunkt der Kurve, und ziehen Sie ihn nach oben oder unten, um den Sepiaeffekt zu erzielen. Es genügt schon eine kleine Verschiebung, um Ihr Bild leicht einzufärben.

4. Umwandlung in den CMYK-Farbraum

Das Blurb-Plug-In für Adobe InDesign und Blurbs PDF-Uploader funktionieren am besten mit CMYK-Bildern. Falls Ihre Bilder bereits im CMYK-Farbraum und fertig bearbeitet sind, sind Sie startklar und können sie direkt in InDesign oder das Programm importieren, das Sie zur Erstellung Ihrer PDF-Datei verwenden.

Sollte Ihr Bild in einem RGB-Farbraum sein (einschließlich sRGB), können Sie es mithilfe der nachstehenden Anleitung in Photoshop in den CMYK-Farbraum umwandeln. Photoshop ist eine umfassende Farbmanagement-Anwendung, mit der Sie Ihre Bilder mit minimalen Farbabweichungen konvertieren können. Nach der Umwandlung können Sie die CMYK-Bilder in InDesign oder das Programm importieren, das Sie zur Erstellung Ihrer PDF-Datei verwenden.

Verwenden der Funktion In Profil konvertieren in Photoshop

  • Verwenden Sie stets eine Kopie Ihres Bildes, und bewahren Sie das Originalbild samt ursprünglichem Farbraum für andere Verwendungen auf.
  • Falls Sie es noch nicht getan haben, laden Sie Blurbs ICC-Profil herunter und installieren Sie es. Das ICC-Profil und schrittweise Anweisungen finde Sie in unserem Artikel zum Einrichten eines Blurb-Farbmanagement-Workflows.
  • Gehen Sie zu Bearbeiten > In Profil konvertieren (sollte die Menüoption In Profil konvertieren nicht angezeigt werden, klicken Sie auf „Alle Menübefehle einblenden“)
  • Legen Sie als Zielfarbraum „Blurb ICC Profile.icc“ fest.
  • Wählen Sie unter Renderpriorität die Option „Perzeptiv“ und unter Modul die Option „Adobe ACE“ aus, um die bestmögliche Farbübereinstimmung zwischen RGB und CMYK zu erzielen, ohne dass feine Verläufe und Übergänge verloren gehen.
  • Aktivieren Sie „Tiefenkompensierung“, damit Details im Schatten erhalten bleiben.
  • Wählen Sie „Dither“ aus, wenn durch ein wenig digitales Rauschen streifige Farbverläufe verhindert werden sollen. Verwenden Sie imöglichst mmer die Dither-Funktion, wenn ein Bild große Bereiche mit feinen Farbübergängen aufweist.
  • Klicken Sie auf „OK“, um die Umwandlung abzuschließen.

5. Dateien speichern

Nach der Konvertierung in den CMYK-Farbraum können Sie Ihre Bilder speichern und in Adobe InDesign oder Ihr bevorzugtes Buchgestaltungstool importieren.

  • Wir empfehlen, immer eine Kopie zu speichern, damit die Originaldateien für andere Verwendungen erhalten bleiben.
  • Sie sollten Ihre CMYK-Dateien im JPEG- oder TIFF-Format mit aktivierter Option „Profil einbetten“ speichern.

6. Gut zu wissen

Der 200 %-Test

Überprüfen Sie die Qualität eines Bildes oder der exportierten PDF-Datei vor dem Hochladen, indem Sie es/sie auf 200 % vergrößern. Wenn irgend etwas darin bei 200 %-iger Vergrößerung unscharf, gezackt gerändert, verpixelt, körnig oder „verrauscht“ wirkt, wird es das (oder noch schlimmer) auch gedruckt tun.

Bestellen Sie ein Probeexemplar

Es ist in jedem Fall ratsam, ein gedrucktes Probeexemplar eines neuen Buches zu bestellen und zu überprüfen, vor allem wenn Sie eine größere Stückzahl bestellen, es Kunden senden oder zum Verkauf anbieten möchten. Näheres hierzu erfahren Sie in unserem Artikel zum Bestellen eines Probeexemplars.

 

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